Geschichte

Chronik des Schützenvereins Höne

Gründungsjahr 1951

Sechs Nachkriegsjahre liegen hinter uns, seitdem der zweite Weltkrieg beendet wurde und Deutschland, unser Vaterland, in fünfeinhalb Kriegsjahren niedergerungen wurde. Fünfeinhalb Jahre, die Furchtbarsten, die unser geliebtes Vaterland je erlebt hat. Fünfeinhalb Jahre, in denen Deutschland in ein Ruinen- und Trümmerfeld verwandelt wurde, aus millionenfachen Wunden blutete und Not und Elend herschten. Millionen Kameraden in Gefangenschaft, die Heimat in Besatzungszonen aufgeteilt, zerissen und einem Chaos gleichend. Wahrlich, die Zukunft erschien trostlos. Aber das Leben steht nicht still, sondern geht weiter! So auch in unserem Heimatdorf Höne, das glücklicherweise von den Zerstörungen der Kriegsfurie größtenteils verschont geblieben war. Die landwirtschaftlichen Betriebe jedoch, die das Fundament des Ortes Höne bildeten, waren wirtschaftlich so geschwächt, daß sie praktisch wieder von vorn beginnen mußten. Nach und nach begann auch hier wieder das Leben zu pulsieren. In zäher und energievoller Arbeit wurde auf den  Landwirtschaften gepflügt, gesät und geerntet. Schritt für Schritt arbeitete man sich bergauf. Vor allem nach  der Währungsstabilisierung bekam die Landwirtschaft neuen Auftrieb. Nach all den schweren Jahren, die nun hinter uns lagen, beginnt allmählich das Leben wieder lebenswert zu werden. Wieder steht ein Frühling vor der Tür. „Frühling 1951“ Wiesen und Felder leuchten schon in zahrtem Grün, die Weidekätzchen stecken ebenfalls ihren Silberflausch hervor und die Vögel sind emsig am Nest bauen. Neues Erwachen in der Natur und neuen Lebensmut beschwingt die Herzen der Höner Bürger und in einigen von ihnen regt sich außerdem der alte Schützengeist, der sich in Gesprächen von Nachbar zu Nachbar überträgt. Der Wunsch zur Neugründung eines eigenen Schützenvereins wird somit immer häufiger geäußert. Der Vater des Gedankens, „Landwirt Ernst Heyer sen.“ nahm sich nun der Sache an und berief die Bürger von Höne, Felde und Hamberg am 08.04.51 zu einer öffentlichen Versammlung beim Wirt Gohmann-Hagemann,  zwecks Gründung eines Schützenvereins. Diesem Ruf folgten ca. 75 Bürger. Landwirt Ernst Heyer sen. eröffnete die Versammlung und dankte den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen. Er erläuterte nun in groben Zügen den Sinn und Zweck eines eigenen Höner Schützenvereins. Unter anderem hob er hervor, daß die kommenden Schützenfeste als wahre Volksfeste gefeiert werden. Jeder Schützenbruder, ob arm ob reich, kann die Königswürde erringen. Ferner soll der Verein innerhalb und  außerhalb den alten deutschen Schützengeist pflegen, in treuer Kameradschaft für Ehre, Recht und Freiheit einteten und somit ein Vorbild und Ansporn für unsere Jugend sein. Nur dann wird sich das wahre Deutschtum von Generation zu Generation fortpflanzen und Deurschland unser Vaterland nie vergehen. Er stellte nun den Punkt „Gründung eines Höner Schützenvereins“ zur Aussprache. Alle Anwesenden waren mit den Ausführungen von Ernst Heyer sen. einverstanden und erklärten sich bereit, demVerein beizutreten.Nach langer Unterbrechung wurde somit der Höner Schützenverein am 8.4.1951 zur Freude aller, neu ins Leben gerufen.Die erste Arbeit des jungen Vereins bestand nun aus der Wahl des Vorstandes.

In den Vorstand wurden gewählt:

Präsident: Fritz Köbbemann

Stellvertreter: Alfons Schröder

Kassierer: Georg Meiners

Schriftführer: Gustav Wino

Aus jedem Bezirk wurden 2 Beisitzer gewählt:

Höne: Franz Schmidt

Heinrich Heyer

Lingenerstr.: Alfons Schröder

Erich Neumann

Felde: Willi Schwietert

Bernhard Stein

Hamberg: Erwin Lenz

Ewald Zöllner

Ferner wurden folgende Offiziere gewählt:

Major: Willi Föcke

Adjudanten: Hubert Bolsmann

Ernst Heyer jun.

Hauptmann: Hermann Wobbe

Nach der Wahl ergriff Präsident Fritz Köbbemann das Wort und dankte im Namen des gewählten Vorstandes für das entgegengebrachte Vertrauen. Er betonte, daß der Vorstand die schwierige Aufgabe lösen müsse, den jungen Verein, der keine finanzielle Grundlage aufweist, aufzubauen und lebensfähig zu erhalten. Der gesamte Vorstand wird sich mit allen Kräften dafür einsetzen, und er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Vereinsmitglieder sich dem Gelingen dieses Werkes tatkräftig anschließen und den Vorstand unterstützen. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde folgendes beschlossen:

1. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 2.-DM.

2. Eine Sammlung für eine Königskette durchzuführen und bei Fa H. Lampe bestellen.

3. Den ersten Schützenkönig vor dem Schützenfest auszuschießen.

4. Das erste Schützenfest soll am 10.06.51 stattfinden.

Die Versammlung wurde gegen 19.00Uhr vom Präsidenten geschlossen.